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Autoren unseres Hauses:
Mende, Volker



Bücher des Autors:
Cottbuser Blätter - 150 Jahre TV 1861 - Einblicke und Ausblicke



Preis: 18.61 €
Autor: Mende, Volker
Herausgeber: Krestin, Steffen Stadtmuseum und Stadtarchiv Cottbus Städtische Sammlungen Cottbus
ISBN: 978-3-86929-087-4
Veröffentlicht am: 09.09.2011

Ist Cottbus eine Sportstadt?
Sportstätten und Sporthallen prägen das Stadtbild, Weltklassesportler haben einst in Cottbus trainiert und ihre Heimat gefunden. Vor dem Rathaus erinnern Plaketten an die erfolgreichsten Olympiateilnehmer aus Cottbus, aber es gilt auch, an die Namenlosen zu denken, ohne die der Sport in Cottbus nicht eine solche breite Basis gefunden hätte. Heute gibt es mehr als hundertvierzig Sportvereine, in denen mehr als 20.000 Cottbuser ihre Freizeit erleben und gestalten. Aber wie es einst anfing, das bedarf noch zahlreicher Forschungen, da bleibt zurzeit manches noch im Dunkel der Geschichte versteckt.
Seit dem beginnenden 19. Jahrhundert wird aktiv Sport getrieben, nach der Reichseinigung 1871 entstanden zahlreiche Sportvereine. Bis zum Ende der Weimarer Republik wurden in den Turnhallen und auf den Sportplätzen rege trainiert, zahlreiche Sportfeste fanden in Cottbus statt. Mit dem Machtantritt der Nationalsozialisten änderte sich das sportliche Engagement, die Vereine verloren ihre Selbstständigkeit und mußten sich dem Führerprinzip unterordnen. Nach 1945 wagten die Sportlerinnen und Sportler einen Neuanfang, mit der Gründung der DDR 1949 wurde begonnen, den Sport auf eine breite Basis zu stellen. In Schulen und in Betrieben wurden die Sportgruppen organisiert, der Leistungssport fand die besondere Aufmerksamkeit der politisch Mächtigen. In Cottbus wurde ein Leistungsportzentrum aufgebaut und zahlreiche Erfolge trugen den Namen der Stadt in die Welt. Ohne die Leistungen der Athletinnen und Athleten schmälern zu wollen, soll an dieser Stelle nur darauf hingewiesen werden, dass im Wettkampf der Staatensysteme dem Sport eine besondere Rolle zukam, der sportliche Wettstreit diente politischer Auseinandersetzung. Wer erinnert sich nicht an die Boykotte der Olympischen Spiel 1980 und 1984, wie schmerzhaft erlebten die Sportler das Verbot, nicht zu dem Wettkampf zu fahren, auf den sie jahrelang hintrainiert hatten. Auch Cottbuser Sportler erlebten diese Politisierung ihres Sports. Auch auf die intensive Einflussnahme der Medizin auf das Training der Sportler, auf Doping und Missbrauch kann hier auf Grund fehlender Quellenforschung nicht weiter eingegangen werden. Der Blick in die Cottbuser Sportgeschichte wird zeit zwischen der Gründung des ersten Cottbuser Sportvereins 1861 und dem Ende der DDR 1989/90 umfassen. Der Wandel der Sportlandschaft zu Beginn der 1990er Jahre und die daraus resultierenden neuen Möglichkeiten könne erst zu einem späteren Zeitpunkt bearbeitet werden. Die hiefür erforderlichen Materialien und Quellen sind zumeist noch im Besitz der Vereine. Um einer späteren Forschung hie Zugang zu ermöglichen, sollten diese Vereine überlegen, wo und wie diese Materialen bewart und gesammelt werden können.
Auch die zahlreichen Sportler, die einst in Cottbus ihre sportliche Heimat hatten, deren Wurzeln hier lagen und die in anderen Regionen dann sportlich erfolgreich waren, können in dieser Publikation keine Berücksichtigung finden. Zu groß und zu umfangreich wären die Angaben, viele Quellen sind bisher nicht oder nur unvollständig erschlossen Die Zeit vor 1945 erweist sich hierbei als schwierig, da die Quellen nicht mehr uneingeschränkt zugänglich sind, zum Teil auch verloren gegangen sind. Für die Zeit der DDR gibt es viele Möglichkeiten, diese Wissenslücke zu schließen, in verschiedenen Internetforen werden Ergebnislisten der zahllosen Wettkämpfe veröffentlicht. Auch für die Zeit ab 1990 gilt dies, mitunter genügt da jedoch der Blick auf die aktuellen Webseiten der Sportvereine und Sportverbände.
Zudem wird in dieser Publikation vor allem der Cottbuser Turnverein 1861 vorgestellt, jener älteste Cottbuser Sportverein, der sich nach 1990 wieder gründete und auch heute noch erfolgreich ist. Aber auch mit dem Blick auf diesen einen Cottbuser Sportverein bleibt zu bemerken, dass noch viele Forschungen notwendig sind, denn die amtlichen Überlieferungen im Archiv und Museum sind spärlich. Insofern bitten wir alle Sportler, ihre Erinnerungen und vielleicht auch manches Foto, manche Medaille oder Trophäe aus vergangenen Zeiten dem Museum und Archiv zukommen zu lassen, damit spätere Generationen eine umfangreicherer Sportgeschichte der Stadt Cottbus verfassen können.
Cottbus ist eine Sportstadt!
Niederlausitzer Studien Heft 33



Preis: 10.00 €


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