Autor: Illustration: Koppe, Hans Koppe, Gerda ISBN: 978-3-939656-38-8
Veröffentlicht am: 00.00.0000
Geschichtliches Laut Meißner Bistumsmatrikel gab es um 1495 neunzehn Mutterkirchen, die dem Erzpriestersitz (sedes) Calau zugeordnet waren, dazu gehörte auch Ogrosen. Die kleine Pfarrei Ogrosen war eine arme Kirche mit geringen Einnahmen, 2 Silbergroschen jährlich erhielt der Bischof. 1527 wurde Ogrosen ein Kirchlehen; das heißt, der Pfarrer erhielt Land und wurde gleichzeitig Bauer. Die Kirchlehen waren Pfarrgüter, die der Pfarrer entweder selbst bewirtschaftete oder verpachtete. Das Kirchspiel bestand neben Ogrosen nur noch aus Ranzow zu Laasow gehört haben. 1854 wurde die Teilkirche Gahlen von der Parochie Kalkwitz der Parochie Ogrosen unterstellt. Seit 1986 steht die Kirche Ogrosen unter Denkmalschutz. Eine Kirchengründung setzte stets eine Stiftung voraus. Stifter waren auf dem Lande die Lehnsherren (Rittergutsbesitzer), die dann auch Patron der Kirche waren. Durch die Stiftung ergaben sich Vorrechte (Ämterbesetzung, Sitz in der Patronatsloge) und Pflichten des Unterhalts der Kirche. Um 1900 oblagen dem Patronat Ogrosen 5/12, der Gemeinde 4712 und der Gemeinde Ranzow 3/12 der Kosten der Kirche. Aus katholischer Zeit ist über die Kirche nichts bekannt. Was die Reformation anbetrifft, so gehört Ogrosen zu den Orten, wo sie bald Eingang gefunden hat, denn Calau wurde 1530 evangelisch. Ab 13. September 1564 wird von Hans von Zabeltitz der Küster Johannes Krüger als evangelischer Pfarrer nach Ogrosen berufen. Noch 100 Jahre später, 1663, vermelden Aufzeichnungen von Pfarrer Christoph Güntzel, dass er jeden Sonntag in deutscher und wendischer Sprache zu predigen habe. Obwohl das Pfarrerverzeichnis ab 1564 lückenlos vorliegt, fehlen weitere Vermerke über die Notwendigkeit wendischer Sprachkenntnisse.