Autor: Rosrodowski, Dagmar ISBN: 978-3-86929-034-8
Veröffentlicht am: 00.00.0000
Es ist sehr berührend, wie die Röderländerin Dagmar Rosrodowski die Geschichte einer Frau erzählt, die miterleben muss, wie sich ihr Mann durch eine Krankheit, von einem attraktiven, charismatischen, intelligenten und einfühlsamen Menschen, den sie sehr liebte, zu einer wechselhaften, Furcht einflößenden und geistesabwesenden Person entwickelt, wie er die Kraft raubt und sie zur Selbstaufgabe treibt. Sie wird depressiv und ist erschöpft, sitzt oft stundenlang herum und betreibt sich kaum mehr am Leben. Als sie am Ende mit ihren Kräften ist, denkt sie darüber nach, ihren Mann zu verlassen, um endlich wieder ein geregeltes Leben zu führen. Doch sie kann nicht, er ist zu hilflos, verliert immer wieder sein Bewusstsein, will aber nicht zum Arzt gehen. Das Zusammenleben mit ihm wird immer belastender für sie. Nach einer erneuten Bewusstlosigkeit bringt sie ihren Mann, unter Protest, ins Krankenhaus. Doch sie werden nach Hause geschickt, niemand fühlt sich zuständig. Der Zustand in ihrem Haus wird durch seine Krankheit immer schlimmer. Er schleppt Holz und Geröll in die Wohnung, sie bemüht sich stets um Ordnung und schämt sich für den Zustand ihrer Bleibe. Doch ihre Kinder unterstützen sie und renovieren das Haus. Der einzige Lichtblick seit langer Zeit. Doch das Glück hält nur kurz: ihr Mann wird immer rücksichtsloser, macht ihr das Leben schwer. Immer öfter flieht sie aus ihrem eigenen Haus, um ein paar Minuten Ruhe zu haben. Es gelingt ihr immer seltener, ihre Wünsche und Bedürfnisse durchzusetzen, sie zieht sich mehr und mehr zurück. Wenn sie überhaupt ungestört von ihrem Mann schlafen kann, machen ihr die ständigen Alpträume zusätzlich zu schaffen. Die einzige Normalität und Liebe, sind ihre Katzen. Sie verliert ihr inneres Gleichgewicht, fühlt sich hilflos und allein. Das Buch ist sehr berührend. Man kann wunderbar miterleben, wie sich der Lebensmut dieser Frau verändert. Es gelingt, in ihrer Krise mitzufühlen und sich in ihrer neu gewonnenen Freiheit und Zufriedenheit mit ihr zu freuen.